Während die einen schon kurz nach der Geburt wissen, dass sie schnell ein zweites Kind haben möchten, warten andere Eltern mehrere Jahre, bis sie sich erneut für ein Kind entscheiden. Was den idealen Zeitpunkt für das zweite Kind betrifft, gehen die Meinungen stark auseinander.

Rein körperlich gesehen, können Frauen bereits dann wieder schwanger werden, wenn sie erneut ihre erste normale Regelblutung nach der Schwangerschaft haben. Denn sie bedeutet, dass sich der Hormonhaushalt wieder so eingependelt hat, dass eine Eizelle heranreifen kann, die theoretisch auch befruchtet werden könnte.

Experten raten allerdings dazu, mindestens sechs Monate, besser zwölf bis 18 Monate, zwischen zwei Schwangerschaften verstreichen zu lassen. Der weibliche Körper verändert sich während einer Schwangerschaft sehr stark und es braucht seine Zeit, bis sich die Gebärmutter wieder zurückgebildet hat. Je nachdem, ob die Geburt ohne Komplikationen verlief, man einen Kaiserschnitt hatte oder Mehrlinge, sollte man also mehr oder weniger lange warten.

Viele Paare warten auch so lange, bis das erste Kind laufen kann. Je mehr Autonomie es bis zur Ankunft des Geschwisterchens hat, desto einfacher wird es für die Eltern.

Letztlich ist und bleibt es eine sehr persönliche Entscheidung, ob und wann ihr euch für ein zweites Kind entscheiden wollt. Lasst euch weder von eurem familiären Umfeld, noch von gesellschaftlichen Erwartungen zu viel Druck machen. Seid euch aber bewusst, dass sich (noch einmal) viel verändern wird.

Viele Eltern mit zwei oder mehr Kindern berichten, dass sie erst durch das zweite Kind eine richtige Familie wurden. Mit dem ersten Kind fühlten sie sich mehr als „Paar mit Kind”.

Das kommt einerseits daher, dass man mit nur einem Kind als Eltern immer noch in der Überzahl ist. Mit dem zweiten Kind bekommt das erste sozusagen Verstärkung. Und während man mit dem ersten Kind den Alltag ganz gut gemeistert bekommt, wird dieser mit dem zweiten Kind ordentlich umgekrempelt.

Zum Beispiel muss die Kinderbetreuung doppelt organisiert werden. Oder wenn ein Kind krank wird, überträgt sich die Krankheit meistens auch auf das Zweite. Es kann also unter Umständen zu längeren Ausfällen auf der Arbeit kommen. Der Alltag muss deutlich mehr durchorganisiert werden, für Eltern bleibt weniger Zeit als Paar.

Doch keine Bange: Vieles kennt ihr als Eltern auch bereits. Ängste, die ihr vielleicht vor dem ersten Kind oder auch während der ersten Schwangerschaft hattet, sind nun wie weggeblasen. Die ersten Wochen mit dem Neugeborenen werdet ihr mit mehr Erfahrung und Routine meistern. Und auch wenn euer zweites Baby krank wird, bricht nicht gleich Panik aus, sondern ihr werdet wissen, was zu tun ist.

Viele Eltern fragen sich, ob sie beide Kinder gleich stark lieben werden oder ob sich an der Liebe zum ersten Kind etwas ändern wird, wenn erneut Nachwuchs ansteht. Hier können wir euch beruhigen: Es ist genügend Liebe für alle da! Auch wenn nun das erste Kind nicht mehr allein eure ganze Aufmerksamkeit bekommt, werden beide Kinder immer noch genug davon bekommen.

Es ist schwierig, von der ersten Schwangerschaft auf alle weiteren schließen zu wollen. Hattest du eine erste, eher schwierige Schwangerschaft, muss deine zweite nicht unbedingt auch schwierig sein. Das gilt allerdings nicht, wenn bei deiner ersten Schwangerschaft ein Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert wurde. Hier liegt die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass auch bei jeder weiteren Schwangerschaft der Gestationsdiabetes festgestellt wird.

Gleichfalls gibt es Frauen, die eine sehr unkomplizierte erste Schwangerschaft erlebten, die zweite allerdings schwieriger ist.

Jede Schwangerschaft ist schlicht und einfach anders und einzigartig.

Wahrscheinlich wirst du aber deine zweite Schwangerschaft nicht mehr ganz so intensiv erleben, wie beim ersten Mal. Klar, zum einen ist dir Vieles schon bekannt. Und du bist ganz einfach schon sehr beschäftigt.

Viele Eltern informieren ihr erstes Kind nach Vollendung des ersten Trimesters über die erneute Schwangerschaft. Wichtig ist, dass es nicht zufällig erfährt, dass es bald ein Brüderchen oder ein Schwesterchen bekommen wird, sondern von den Eltern.

Manche Kinder, besonders wenn sie schon etwas älter sind, haben auch schon eine Vorahnung, dass Nachwuchs unterwegs ist, z.B. weil Mama in letzter Zeit so häufig müde ist, oder stark unter Schwangerschaftsübelkeit leidet.

Da man zu Beginn der Schwangerschaft äußerlich noch nichts sieht, wird euer Kind erstmal nicht richtig verstehen, was Sache ist. Erklärt ihm mit einfachen Worten, dass in Mamas Bauch nun ganz winzig ein Baby heranwächst.

Deutlicher wird es spätestens dann, wenn dein Bauch runder wird. Auch anhand eines Bilderbuchs kann man sehr schön und kindgerecht erklären, was gerade in Mama passiert.
Ihr könnt ihm auch von seiner Geburt erzählen, wie es war, als er/ sie auf die Welt gekommen ist und gemeinsam Fotos ansehen.

Bindet euer erstes Kind so häufig es geht mit ein. Es ist wichtig, dass es sich weiter geliebt und als Teil des Ganzen fühlt. Vielleicht kann es auch schon ein paar Sachen für Baby aussuchen?

Im Idealfall haben Freunde oder Bekannte gerade erst ein Baby bekommen und ihr könnt ein Treffen vereinbaren. So kann sich euer Kind besser vorstellen, wie es mit seinem kleinen Bruder bzw. seiner kleinen Schwester sein wird. Erklärt ihm, dass sein Geschwisterchen am Anfang noch ganz klein und weich ist, und er/ sie sich noch etwas gedulden muss, bis sie zusammen spielen können. Und dass er/sie nun schon sehr groß ist und schon so viel alleine kann. Sicher wird euer erstes Kind sich darüber freuen und mit Stolz darauf reagieren.

Je mehr ihr euer Kind von Anfang an in die neue Situation mit einbezieht, desto leichter wird es später im Alltag zu Viert.

Apropos, sich den Alltag leichter machen: Mit dem praktischen Windelabo von Little Big Change könnt ihr den Windelkauf getrost vergessen!